Die Mistel ist eine wundersame Pflanze, die erst in den Wintermonaten, wenn die Bäume kahl sind, richtig sichtbar wird.
Stammpflanze: Viscum album
Volksnamen: Hexenbesen, Vogelchrut,
Familie: Riemenblumengewächse
Verwendete Pflanzenteile: Blätter, Zweigen
Inhaltsstoffe: Alkaloide, Asparagin, Bitterstoff, Harz, Histamin, Inositol, Saponine, Schleim, Viscin,
Pflanzenbeschreibung
Sie wächst in Kugelform auf verschiedenen Baumarten und saugt den Bäumen Wasser und Nährstoffe aus, was sie zum Halbschmarotzer macht. Der Durchmesser des ausgewachsenen Busches beträgt ca. 1 Meter. Die Gabelglieder haben die Eigenschaft, in den Gelenken leicht abzubrechen. Zwischen den Gabelzweigen erscheinen vom März bis April die kleinen weisslich-gelben Blüten, aus denen im November die weissen Mistelbeeren wachsen.
Die Mistel kann bis zu 70 Jahre alt werden. Jede Gabelung entspricht einem Jahrestrieb.
In früheren Zeiten war die Mistel eine wichtige magische Pflanze, die von den Druiden mit goldenen Sicheln geerntet wurde und nicht zu Boden fallen durfte, denn sonst würde sie ihre besondere Wirkung einbüssen.
Aufgrund der magischen Wichtigkeit galt die Mistel früher auch als Allheilmittel.
Zur Zeit der Wintersonnenwende und als Weihnachtsschmuck wird sie auch gerne an den Haustüren gehängt, um das Haus vor Schaden zu bewahren.
Sammeltips für Mistel
Zu Heilzwecken werden die jungen Zweige mit den Blättern ohne die Beeren im Frühling und Spätherbst gesammelt. Sofort nach der Ernte werden die Zweige zerkleinert und am Schatten getrocknet oder für die Herstellung der Tinktur frisch verarbeitet.
Heilwirkung
Blutdrucksenkend, herzstärkend, entzündungshemmend, gefässerweiternd, krampflösend, stoffwechselanregend.
Da die Mistel durch die Herabsetzung Gefässspannung blutdrucksenkend wirken, führt es zu einer Entlastung des Herzens und zur Verbesserung der Begleiterscheinung bei Arterienverkalkung und Bluthochdruckbeschwerden. Das Allgemeinbefinden hebt sich, Kopfdruck, Schwindel und Herzbeschwerden lassen nach. Die anthroposophische Heilrichtung hat den Einfluss der Pflanze auf das Tumorwachstum untersucht und mit Spezialpräparaten festgestellt, dass sie cytostatisch, krebshemmend wirken können. Vor allem wird auch die körpereigene Abwehr durch Mistel-Spezialpräparate gestärkt.
Anwendungen
Innerlich als Tee: Misteltee wird immer als Kaltauszug angesetzt, da sich die schwach giftigen Stoffe nicht lösen und daher ist der Kaltauszug der Mistel ungiftig. Auch die Heilwirkung soll durch Erwärmen gemindert werden.
Äusserlich als Tee: Den Mistel-Kaltauszug kann man als Umschlag anwenden bei Krampfadern, Ekzeme, rheumatischer, neuralgischer Schmerzen.Vor allem die Beeren sind leicht giftig. Kinder sollten vor deren Verzehr gewarnt werden!